Was bedeutet das und wie kannst Du es nutzen?

Ein altes chinesisches Sprichwort sagt: 

 „Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“

Dieses Sprichwort gibt zu denken.

Kritisch betrachtet könnte man einwenden, dass dies doch etwas zu einfach wäre, da es im Leben auch immer äußere Einflüsse, Schicksalsschläge, Herausforderungen gibt, denen man ausgeliefert ist, die kommen, egal wie positiv man denkt.

Ja, gewiss, jeder von uns kennt solche Einflüsse und Geschehnisse, die uns zuweilen völlig aus der Spur werfen, denen wir uns ausgeliefert fühlen.

Und doch möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es an uns liegt, wie wir mit herausfordernden Situationen umgehen, welche Bewertung wir ihnen beimessen und welchen Einfluss sie auf uns haben.

Sehen wir uns als Opfer der Umstände oder als Gestalter. Ist unser Glas grundsätzlich halb leer oder halb voll?

Wir sollten die Macht unserer Gedanken und ihren Einfluss auf unsere Gefühle, auf unsere Wahrnehmung, unser Verhalten und folglich auf unser gesamtes Leben etwas genauer betrachten. Kennst Du den Begriff der sich selbst erfüllenden Prophezeiung?

Diese entsteht, dadurch, dass wir unser Leben durch eine ganz bestimmte Brille betrachten. Haben wir z.B. verinnerlicht, vom Pech verfolgt zu sein, nehmen wir nur noch das wahr, was diesen Glaubenssatz bestätigt. Wir sind auf derartige Ereignisse fokussiert und geraten so in Situationen und Lebensumstände, die diese Gedanken wiederspiegeln und folglich zu bestätigen scheinen.

Freudige Ereignisse werden gar nicht wahrgenommen, ausgeblendet oder schnell relativiert, weil sie nicht in unser gewohntes Weltbild passen. So sagst Du vielleicht „Das war eine Ausnahme“ oder „Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.“ Solche Sätze berauben Dich der wohltuenden Freude und Dankbarkeit über positive Ereignisse. Deine Wahrnehmung folgt also Deiner inneren Überzeugung. Wenn Du es schaffst, vermehrt den schönen und erfreulichen Momenten Deine Aufmerksamkeit zu schenken, anstatt diese auf deine Probleme, Schwächen und Ängste zu richten, somit Deinen Fokus veränderst, erschaffst du zunehmend andere Wahrnehmungen, mehr positive Gefühle und dadurch ganz andere Lebensumstände. Wendest du dich bei Problemen und Schwierigkeit einer positiven Sichtweise zu, betrachtest diese als Herausforderungen im Sinne von Wachstum, als Lernfelder, die Deinen Horizont erweitern können und wendest Du Dich der Suche nach Lösungen zu, nimmst du Chancen wahr, die Dich Deinem Ziel näher bringen, ein erfüllteres Leben zu führen und glücklicher zu sein.

Viele Menschen glauben, sie könnten nichts für ihre Gedanken. Sie glauben, dass die Situation, in der sie sich befinden oder die Menschen, die sie umgeben, verantwortlich sind für ihre Gefühle und diese Gefühle wiederum ihre negativen Gedanken verursachen. Dadurch werden sie zum Opfer der Umstände. Genau genommen ist jede Situation, in der wir uns befinden erst einmal neutral. Erst durch unsere Gedanken bewerten wir diese, was wiederum positive oder negative Emotionen in uns auslöst. Das bedeutet, dass nicht unsere Gefühle unser Denken beeinflusst, sondern genau andersrum. 

Doch nun zurück zum chinesischen Sprichwort. Da sich Deine Gedanken in Worten ausdrücken, ist es sehr sinnvoll, bereits hier achtsam zu wählen bzw. sich selbst zunächst einmal genau und achtsam zuzuhören.

Benutzt Du beispielsweise Sätze wie:

  • Immer passiert mir so etwas.
  • Ich bin einfach ein ängstlicher Mensch.
  • Mein Leben ist schwierig.

So, nun fühle Dich eingeladen, einmal genau in Dich hinein zu spüren, was in bzw. mit Dir geschieht, wenn Du diese Sätze laut aussprichst……

Machen Dich diese Sätze glücklich? Geben sie Dir Energie und Zuversicht? Siehst Du durch diese Sätze gute Entwicklungsmöglichkeiten? Nein? Dann kannst Du nun die Möglichkeiten des transformatorischen Vokabulars nutzen und diese Sätze z.B. wie folgt verändern:

  • Heute ist folgendes passiert. (Hier bleibst Du bei den Fakten und verzichtest bewusst auf das Wort IMMER, denn dies impliziert eine ständige Wiederholung, die bei genauer Betrachtung weder gewünscht noch Realität ist.)
  • Noch bin ich etwas ängstlich, werde jedoch zusehends mutiger. (Hier nimmst Du Deine aktuelle Ängstlichkeit an, lässt jedoch die Option zur Veränderung offen)
  • Mein Leben ist spannend und faszinierend. (Hier verzichtest Du auf die neg. Bewertung und lässt Raum für neue Erfahrungen)

Spüre auch jetzt nochmals hinein. Bemerkst Du Unterschiede? Wenn ja, dann hast Du soeben festgestellt, dass Du Deine Gefühle bereits durch die bewusste Veränderung von Formulierungen beeinflussen kannst. Das bedarf der Übung, insbesondere, wenn sich bestimmte Glaubensätze bereits verfestigt und dadurch automatisiert haben. Doch es lohnt sich, hier zu experimentieren und dran zu bleiben. Dabei ist folgendes wichtig:

  • Formuliere diese Sätze in der Gegenwart. Ebenso solltest Du Verneinungen vermeiden, da Dein Unterbewusstsein Verneinungen nicht versteht.
  • Es ist wesentlich und sinnvoll, die Sätze ganz auf Deine Bedürfnisse abzustimmen und sie so zu formulieren, dass sie auch wirklich glaubwürdig für Dich erscheinen. Sonst läufst Du Gefahr, dass Dein innerer Kritiker sofort interveniert und Dein Ansinnen boykottiert.
  • Beachte welches Gefühl der Satz in Dir auslöst. Wenn er Dich zum Lächeln bringt, wenn es sich wohlig anfühlt, wenn er Dir Mut macht, dann liegst Du richtig.
  • Notiere Dir Deine Sätze und mache sie zu Deiner täglichen Gedankenhygieneroutine. Lies sie Dir möglichst laut vor dem Einschlafen und morgens nach dem Aufwachen vor und wiederhole sie, ggf. auch gedanklich, wann immer sie Dir einfallen.

Wenn Du diese Sätze regelmäßig wiederholst, lösen sich irgendwann neg. Überzeugungen vollständig auf und Dein Leben verändert sich…….       VIEL SPASS UND ERFOLG  J